Aktionsmonat

Jung, Engagiert & Selbstbestimmt

unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Verena Dietl

Junges Engagement ist die Zukunft des gemeinnützigen Sports.

Gemeinsam mit den Vereinen und dem organisierten Kinder- und Jugendsport in München möchte die MSJ ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Kinder- und Jugendarbeit nicht für, sondern mit Kindern und Jugendlichen gestaltet wird und dass hierfür entsprechende Strukturen, Angebote, aber auch eine bestimmte Mentalität in den Sportvereinen und -verbänden geschaffen werden müssen.

Wenn es um die Zukunft unserer Sportvereine geht, wird die Nachwuchsfrage immer eine zentrale Rolle einnehmen. Im Aktionsmonat „Ganztag & Sportverein“ im März ging es darum, dass die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen zunehmend durch den schulischen Ganztag bestimmt wird und dass sich Sportvereine daher mit zukunftsorientierten Lösungsansätzen, welche sich an dieser Entwicklung orientieren, auseinandersetzen müssen, um Kinder und Jugendliche in den Sportvereinen zu halten bzw. neuen Nachwuchs zu gewinnen.

Für Sportvereine spielen aber nicht nur die Entwicklungen der Mitgliederzahlen eine wichtige Rolle, sondern auch die Entwicklungen des ehrenamtlichen Engagements. Denn das deutsche Sportvereinssystem zeichnet sich dadurch aus, dass es auf dem Ehrenamt und dem freiwilligen Engagement zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Sportvereinen basiert. Zukunftsorientierte Nachwuchsarbeit ist also auch im Bereich des ehrenamtlichen Engagements gefragt. Doch was motiviert junge Menschen dazu sich ehrenamtlich zu engagieren? Was sind ihre Bedürfnisse bzw. Hemmgründe? Wer, wenn nicht Kinder und Jugendlichen selbst, könnten diese Fragen besser beantworten. Und deshalb ist es wichtig die jüngeren Generationen miteinzubeziehen und den Sportverein zu einem Ort zu machen, der jungen Menschen nicht nur das Sporttreiben möglich macht, sondern auch Raum für selbstbestimmte Mitgestaltung und Mitbestimmung bietet. Partizipation ist hier das Stichwort. Partizipation von jungen Menschen im Sportverein umfasst die Gestaltung der alltäglichen Bewegungs-, Spiel-, und Sportpraxis ebenso wie die Beteiligung an vereinsinternen Entscheidungsprozessen und Organisationsstrukturen.

Neben dem MSJ-Magazin und Gesprächen mit der Politik, in denen wir uns schwerpunktmäßig mit dem Thema Aktivierung & Förderung von jungem Engagement auseinandersetzen, hat der Veranstaltungsmonat vier unterschiedliche digitale Aktionsformate geboten, welche sich vor allem an Jugendleiterinnen und Jugendleiter sowie Funktionärinnen und Funktionäre aus den Münchner Sportvereinen richtete.

Sportjugend im Dialog 

Wahrnehmen & Beteiligen – Junge Engagierte im Sportverein

Wie nehme ich die Bedürfnisse von jungen Menschen im Sportverein wahr? Wie ermöglicht man jungen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Partizipation im Sportverein?

Nach einem kurzen Inputvortrag durch Franziska Wendt von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, darüber zu diskutieren und zu erarbeiten, welche Strukturen, Angebote und Mentalität im Sportverein etabliert werden sollten, um jungen Menschen eine selbstbestimmte Mitgestaltung zu ermöglichen. Aus dem Input sowie dem bestehenden Interesse, entwickelt die MSJ in den kommenden Wochen eine Checkliste sowie Vorlagen zur Erarbeitung, Etablierung oder Weiterentwicklung einer Jugendordnung im Sportverein.

Ein wichtiger und erster Schritt ist es, die Bedürfnisse und Erwartungen, die mit dem ehrenamtlichen Engagement im Sportverein verknüpft sind, abzufragen. Wir haben für euch eine beispielhafte digitale Umfrage entwickelt. Leitet den Link zur Umfrage gerne an eure Vereinsmitglieder weiter, mit der Bitte sich daran zu beteiligen. Die Ergebnisse werden euch – den Sportvereinen – und auch der Münchner Sportjugend helfen, einen Überblick darüber zu bekommen, wo es in der Organisationskultur der Sportvereine möglicherweise noch hakt und welche Wünsche und Erwartungen mit einem ehrenamtlichen Engagement verknüpft sind. Wir bitten um fleißige Teilnahme!

Online-Seminarabend (Juleica-Fortbildung)

Motivierend kommunizieren und führen im Ehrenamt
Von Referentin Monika Rappmund erarbeitete gemeinsam mit den Teilnehmenden, wie gute Kommunikation als Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Ehrenamt gelingen kann. Die gute Zusammenarbeit von jungen und erfahrenen Ehrenamtlichen ist eine der wichtigsten Säulen einer erfolgreichen und nachhaltigen Vereinsarbeit. Jedoch auch im ehrenamtlichen Kontext kommen wir manchmal nicht daran vorbei, schwierige Gespräche zu führen. Wie können wir unsere Interessen dabei klar und verbindlich vertreten und uns auf gemeinsame Ziele verständigen? Was bedeutet es, Kritik gut annehmen aber auch wohlwollend dem anderen mitteilen zu können? Wie können wir – über alle Generationen und Funktionen hinweg – wertschätzend und motivierend kommunizieren? Was macht in diesem Zusammenhang „gute Führung“ aus? Und welches „kommunikative Handwerkszeug“ wünsche ich mir als junger Mensch, um ggf. selbst Verantwortung und Leitungsaufgaben zu übernehmen?

Umfrage zum Aktionsmonat

Ein wichtiger und erster Schritt ist es, die Bedürfnisse und Erwartungen, die mit dem ehrenamtlichen Engagement im Sportverein verknüpft sind, abzufragen. Wir haben für euch eine beispielhafte digitale Umfrage entwickelt. Leitet den Link zur Umfrage gerne an eure Vereinsmitglieder weiter, mit der Bitte sich daran zu beteiligen. Die Ergebnisse werden euch – den Sportvereinen – und auch der Münchner Sportjugend helfen, einen Überblick darüber zu bekommen, wo es in der Organisationskultur der Sportvereine möglicherweise noch hakt und welche Wünsche und Erwartungen mit einem ehrenamtlichen Engagement verknüpft sind. Wir bitten um fleißige Teilnahme!

Jetzt an der Umfrage teilnehmen

Podcast „MSJ fragt nach“
Titel: Partizipation junger Menschen – bedarfsgerechte Engagementförderung im Sportverein

Unser Podcast-Format „MSJ fragt nach“ gibt euch die Möglichkeit wann immer ihr wollt, im Zug zur Arbeit, im Liegestuhl oder beim Spazierengehen mehr über die Bedeutung von jungem und selbstbestimmtem Engagement zu erfahren.

Moderation: Jenny Paul
Gäste: Dominik Klein (ehem. Handball-Profi; Bayerischer Handballverband) & Ulli Dietrich (IG Klettern)

Jetzt reinhören via Spotify, Anchor, Google Podcasts oder YouTube.

Podiumsdiskussion
Junges Engagement – eine Machtfrage?
Jugendliche und junge Erwachsene müssen institutionelle Prozesse im Sportverein mitgestalten können. Obwohl die Beteiligung und das Engagement von jungen Menschen in unseren Vereinen immer wieder gefordert wird, gelingt es doch selten, zufriedenstellende Strategien und Konzepte zu finden. Zwar wird häufig von einer Beteiligung junger Menschen gesprochen, die Umsetzung erfolgt dann meist in festen Rahmen ohne entsprechende Strategien des Machtausgleichs. Voraussetzung für eine ernst gemeinte Beteiligung ist, das Jugendalter nicht als Phase der Integration junger Menschen in festgeschriebene gesellschaftliche Strukturen und Institutionen zu verstehen.

Vielmehr muss die Lebensphase Jugend die Option eröffnen, Bestehendes infrage zu stellen, um damit wichtige Veränderungsimpulse zu ermöglichen. Junge Menschen sind als kompetente Akteurinnen und Akteure in dieser Gesellschaft – auch im Sportverein – zu akzeptieren. Grundlegend dafür ist die Abgabe von Macht – und zwar von Erwachsenen an Kinder und Jugendliche.  Das Podium diskutierte u.a. zu den Herausforderungen der Mitbestimmung und Mitsprache von Jugend im Verein und gelungenen Beteiligungsmodellen (Thema frei nach Gunda Voigts Beitrag „Beteiligung – eine Machtfrage“).
Moderation: Andrea Lindner
Gäste: Eva Gottstein (bayer. Ehrenamtsbeauftragte), Clara Bergmüller (Junge Engagierte beim DJK München), Leopold Beer (Junger Engagierter bei SC Wasserfreunde München von 1912 e.V.), Judith Greil (Vorsitzende des KJR München)

Die Podiumsdiskussion kann on Demand auf YouTube oder direkt hier angesehen werden.