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Politikmitteilung 3/2021 – Mädchen im Sport & #vereinistmehr

Von 16. Dezember 2021Kein Kommentar

Mit unseren Politikmitteilungen nehmen wir unsere Rolle als Mittler und Interessenvertreter zwischen Stadtpolitik und organisiertem Sport wahr. Wir machen Sie auf aktuelle Herausforderungen und Wünsche aus den Vereinen aufmerksam und bitten um Unterstützung für Forderungen der Jugendarbeit im Sport. Aber auch umgekehrt möchten wir Ihnen eine Brücke zum organisierten Sport bauen. Kommen Sie mit uns ins Gespräch. Diesmal möchten wir zwei Themen mit Ihnen teilen. Ihnen liegen passend dazu zwei Ausgaben
des MSJ-Magazins bei.

Mädchen im Sport

Sport ist in unserer heutigen Gesellschaft wichtiger denn je. Für Mädchen genauso wie für Jungen. Bei näherem Hinsehen jedoch wird schnell klar: Sport ist auch im 21. Jahrhundert noch zu oft Männersache. Egal, ob in den Medien oder auf dem Spielfeld. Mädchen bleiben meist „unsichtbar“ oder zweite Wahl. Unzählige Fragen haben uns in diesem Zusammenhang beschäftigt: Wie kann es sein, dass auch heutzutage noch eine Sexualisierung des Mädchensports stattfindet, die sich durch die sozialen Medien sogar verstärkt? Wieso müssen Sportlerinnen oft in möglichst knapper und unpraktischer Bekleidung ihren Sport ausüben? Welche Rolle spielen der weibliche Zyklus und die Pubertät für junge Frauen im Sport? Wieso sind immer noch viel zu wenig junge Frauen als Trainerinnen oder im Vereinsvorstand aktiv? Welche Bedeutung haben Religion, Herkunft und Kultur für die sportliche Realität der Mädchen? Im Detail können Sie sich über unseren Aktionsmonat unter www.msj.de/aktionsmonat informieren. Dort finden Sie auch einen Vortrag von Dr. Daniela Schwarz, eine politische Debatte, einen Podcast sowie eine Podiumsdiskussion im Re-Live, die wir Ihnen ans Herz legen möchten. Denn die Komplexität der Thematik muss überall dort ankommen, wo sie relevant wird. Sei es in der Trainingslehre (Sportwissenschaft), in der Trainerinnen- und Trainerausbildung (Verbände), in der Kommunikation zwischen Trainierenden und Trainerinnen bzw. Trainern (Vereine), aber auch bei Ihnen, in der (Sport-)Politik. Jeder Beitrag, der zur Förderung von Mädchen im organisierten Sport unternommen wird, ist
von großer Bedeutung. Die Mädchen, die heute Spaß an Hockey, Schwimmen oder Weitsprung haben, werden morgen die jungen Frauen sein, die sich als Trainierinnen oder im Vorstand engagieren.

Kurzum: Unsere Gesellschaft braucht junge Sportlerinnen, die unsere Vereine bereichern!

Wie können Sie bespielhaft dazu beitragen?

  • Richten Sie den Scheinwerfer auf Mädchen im Sport: Setzen Sie gemeinsam mit der MSJ eine Kampagne für Mädchen und junge Frauen um, so wie Sie es in der Politdebatte schon andiskutiert haben. Sporttreibende Mädchen dürfen nicht mehr unsichtbar sein.
  • Schaffen Sie Regelungen für ein sicheres und entspanntes Umfeld für Mädchen, egal welcher Herkunft oder Religion, ein Umfeld, in dem der weibliche Zyklus und die Pubertät keine Tabuthemen sind.
  • Schaffen Sie mehr Sicherheit für junge Sportlerinnen durch bessere Beleuchtung von Parks und in Sportstätten sowie durch unabhängige Ansprechpersonen bei Fällen sexueller Belästigung.
  • Helfen Sie mit das Thema Prävention sexualisierter Gewalt in der Gesellschaft zu platzieren.
  • Fordern Sie Medien, Sponsoren und Großvereine dazu auf, Frauensport gleichberechtigt zu behandeln, in Bezug auf Sichtbarkeit, Bezahlung und Wertschätzung.
  • Tragen Sie dazu bei, dass der weibliche Zyklus bedeutsamer Teil der Wissenschaft, Lehre und Praxis wird.
  • Fordern auch Sie überall dort, wo junge Frauen und Mädchen aufgrund von Regularien und Vorgaben knappe Bekleidung tragen müssen, diese zu überarbeiten.
  • Fördern Sie junge talentierte Frauen, aus denen Vorbilder erwachsen. Weibliche Athletinnen, die nicht Teil eines Sportförderprogramms sind, können die finanziellen Aufwendungen ihrer Sportart meist nur schwer leisten.

#vereinistmehr

Ein Verein ist mehr, als eine Sportart zu betreiben. Im Verein werden Freunde fürs Leben gefunden. Es wird gemeinsam gewonnen und gemeinsam verloren. Im Verein geht es um Gemeinschaft, Demokratie, Persönlichkeitsentwicklung, Inklusion und Anerkennung. Ein Sportverein gibt unseren Kindern und Jugendlichen so viel mehr als körperliche Betätigung!
Obwohl es uns die Pandemie vor Augen geführt hat, erleben wir dennoch viel zu oft, dass der gesellschaftliche Wert des organisierten Sports aus dem Blick gerät. Der Sportverein ist keine kommerzielle Betreuungseinrichtung, kein Unternehmen, das mit Bürokratie und seitenweisen Vorgaben agieren sollte. Ehrenamtlich geführte Sportvereine benötigen Unterstützung und Wertschätzung für ihr gemeinnütziges Tun. Vereinsangebote sind keine Produkte oder Dienstleistungen, die erworben werden können, sondern von Mitgliedern solidarisch ermöglicht.

Kurzum: Vereine sind eine bedeutende Stütze des Gemeinwohls. Sie sind ein Ort von Engagement und Sinnstiftung!

Die Kampagne #vereinistmehr hat deshalb zum Ziel, den Mehrwert einer Mitgliedschaft im Sportverein deutlich zu machen, um so der gesellschaftlichen Relevanz von Sportvereinen wieder mehr Aufmerksamkeit zu verleihen. Informieren Sie sich unter www.msj.de/vereinistmehr.

Wie können Sie bespielhaft dazu beitragen?

  • Schaffen Sie Reichweite für die Kampagne: Teilen, liken, kommentieren Sie die Beiträge und Videos über die sozialen Netzwerke. Verteilen Sie Plakate und Postkarten in der gesamten Stadt. Vermitteln Sie Ihrem Netzwerk die Botschaft: Verein ist mehr!
  • Bedenken Sie den organisierten Sport in Ihren Entscheidungen, zum Beispiel: Kann das Freizeitsportangebot in Kooperation mit Vereinen gelingen, anstatt die Konkurrenz um
    Übungsleiterinnen und Übungsleiter zu verstärken?
  • Unterstützen Sie Vereine, wenn gesellschaftliche Veränderungen wie der schulische Ganztag anstehen. Sportvereine sind Partner für die Zukunft.

Wenn Sie an einem konkreten Austausch interessiert sind, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Wir wünschen ein bewegendes Weihnachtsfest und ein sportliches Jahr 2022!
Ihre Münchner Sportjugend

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