Engagiert gegen Rassimus – Was kannich als Nicht-Betroffene Person tun?
Hier ein paar Hinweise wie ihr Euch gegen Rassismus engagieren könnt, wenn ihr euch selbst als weiße Person verortet:
- Zuhören und verstehen…
…ist wichtig! Als Weiße Person stehe ich nicht in der Definitionsgewalt zu entscheiden, was rassistisch ist und was nicht. Etwas ist dann rassistisch, wenn es von einer betroffenen Person als rassistisch empfunden wird. Man muss den Betroffenen zuhören und ihre Erfahrungen ernst nehmen und daraus lernen.
- Werde aufmerksamer…
…und beginne dein eigenes Verhalten und das Verhalten deiner Mitmenschen kritischer zu hinterfragen. Achte darauf, wie du dich äußerst und welche Begrifflichkeiten und Bezeichnungen du verwendest, denn Sprache hat Macht. Mache andere auf problematische Ausdrucksweisen aufmerksam. Werde dir bspw. bewusst, wie Schwarze Menschen durch die Medien dargestellt werden und welche Wirkung dies hat.
- Nutze deine Privilegien…
…und deine Position (Abteilungsleiter, Vereinsvorstand etc.) um dich gegen Rassismus auszusprechen und entsprechend zu handeln. „White Privilege“ bedeutet nicht, dass man als Weiße Person von allen Formen der Diskriminierung ausgeschlossen ist. Doch zumindest wird man als Weiße Person in Deutschland nicht aufgrund der Hautfarbe diskriminiert. POC haben aufgrund ihrer Hautfarbe bspw. geringere Chancen auf dem Wohnungs- oder Arbeitsmarkt. Werde dir deiner Privilegien bewusst und handle entsprechend!
- Informiere dich eigenständig…
…, denn als Person, die nicht von Rassismus betroffen ist, steht man selbst in der Verantwortung sich weiterzubilden. Es sollte nicht die Verpflichtung und Aufgabe von Betroffenen sein, sich stetig zu erklären und Weißen Menschen das Unwissen und die Unsicherheit zu nehmen. Inhalte zum Thema Rassismus erhält man mittlerweile über sehr viele verschiedene Medien. Es gibt Bücher, Podcasts, Blogs, Serien, Dokumentationen, Internetseiten, soziale Netzwerke. Wir haben euch im Anhang eine kleine Auswahl verschiedenster Medien zusammengestellt.
- Nimm dich zurück…
…, denn beim Kampf gegen Rassismus geht es um die Betroffenen und deren Bedürfnisse und Forderungen. Werde dir darüber bewusst, warum du dich gegen Rassismus engagierst. Was sind deine Motive? Es sollte nicht darum gehen, sich mit dem eigenen Engagement nach außen hin zu schmücken und Anerkennung zu gewinnen.
- Greife ein…
…, wenn du mitbekommst, dass sich jemand diskriminierend äußert oder diskriminierend handelt. Auch wenn das bedeutet, dass du aus deiner Komfortzone heraustreten und dich unangenehmen Situationen stellen musst. Ob bei Familienfeiern, im Büro, unter Freunden – traue dich Rassismus offen anzusprechen. Denn wenn man schweigt, akzeptiert man Rassismus und legitimiert ihn somit. Achte allerdings darauf, dass du dich selbst nicht in Gefahr bringst! Versuche im Zweifelsfall andere umstehende Menschen auf die Situation aufmerksam zu machen.
- Bleibe dran…
… und lasse dich nicht demotivieren, wenn du Fehler machst und in unangenehme Diskussionen und Konflikte gerätst. Lerne Deine eigenen Empfindlichkeiten beiseite zu schieben und Kritik und Korrekturen von Betroffenen anzunehmen und daraus zu lernen. Schaue darüber hinweg, wenn du von deinem Bekanntenkreis belächelt und als Spaßbremse bezeichnet wirst und werde dir in solchen Momenten bewusst, weshalb du dich gegen Rassismus engagierst – nämlich, weil du in einer gerechten Welt leben möchtest.