von Florian Rädler, ESV Neuaubing
What the f@#& is „Plogging“? Das dachten sich wahrscheinlich einige der Kinder und Jugendlichen als sie das Programm unseres Feriencamps beim ESV Neuaubing gesehen hatten.
„Plogging“ bildet sich zusammen aus den Worten „plocka“ (schwedisch für „aufheben, pflücken“) und „Jogging.“ Beim Plogging joggt man mit Handschuhen sowie Abfallbehältnissen ausgestattet durch die Natur oder seinen Stadtbezirk und bekämpft die Vermüllung der Landschaft. So tut man nicht nur etwas für seine Fitness, sondern auch für die Umwelt. Zudem ist Plogging eher ein Teamsport als ein Individualsport, was zusätzlich soziale Fähigkeiten schult.
Plogging ist ein schönes Beispiel, wie aus einer kleinen Idee eine große Bewegung entstehen kann. Erik Ahlström begann 2016 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm zu ploggen. Plogging breitete sich in den folgenden Jahren unter anderem über die sozialen Medien rasch aus. Schätzungsweise 2.000.000 Menschen ploggen täglich in 100 Ländern und einige Plogging-Veranstaltungen haben über 3.000.000 Teilnehmer angezogen.
Ohne große Erwartungen begannen wir beim ESV Neuaubing in den Ferien unsere Einheit mit einer kurzen Gesprächsrunde. Die Kinder zeigten dabei, dass sie schon viel über die Themen Müll, Recycling und Upcycling wussten. Müllbeutel und Handschuhe wurden verteilt, Hygiene- und Sicherheitsregeln wurden besprochen und dann ging es schon los. Aufgeteilt in mehrere Teams ploggten die Kinder und Jugendlichen über unser Vereinsgrundstück. Nach nur 20 MInuten hatten die ca. 20 Kinder 6 große Müllbeutel gefüllt. Anschließend joggten wir zu dem nächstgelegenen kleinen Wertstoffhof und trennten den Müll, so dass am Ende nur 2 Mülltüten in den Restmüll geworfen werden mussten. Alle Kinder waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis, jedoch waren sie schockiert, wie sehr die Natur zugemüllt wird.
Besonders begeistert hat mich, wie interessiert die Kinder an dem Thema waren und mit welcher Begeisterung und Aufmerksamkeit sie über unser Grundstück gelaufen sind. Ihnen ist die Bedeutung des Umweltschutzes bewusst und sie wissen, dass viel mehr geschehen muss als es leider aktuell der Fall ist.
Ziel in unserem Feriencamp war es, dass wir nicht nur ein sportlich abwechslungsreiches Angebot bieten, sondern auch pädagogische Ziele einbauen wollten. Durch Sport können noch viel mehr Themen, wie z.B. Integration, soziales Miteinander oder Konfliktfähigkeit spielerisch erlebbar gemacht werden. Die Feriencamps bieten dafür eine große Möglichkeit für Vereine ihren Mitgliedern mehr zu bieten.
MSJ fragt nach: Was für Herzensthemen habt ihr und wie lassen sich diese in eurem Verein und in den Feriencamps umsetzen? Wir von der MSJ unterstützen euch gerne dabei.
Plogging ist nur eine Möglichkeit von vielen, wie man Feriencamps nachhaltiger gestalten kann. Was fällt euch noch ein? Teilt es uns mit und werdet ein Vorbild für andere.