Qualifizierungsoffensive zur interkulturellen Öffnung im organisierten Sport
Mehr als 90 Gäste waren am 28.02.2012 Teil der Abschlussveranstaltung des Münchner Modellprojekts „Qualifizierungsoffensive zur interkulturellen Öffnung im organisierten Sport“, die im Vortragssaal des Münchner Völkerkundemuseums in der Maximilianstraße stattfand.
Geladen hatten die vier Projektpartner, Sozialreferat / Stelle für interkulturelle Arbeit, Referat für Bildung und Sport / Sportamt, Programm Integration durch Sport im BLSV und Münchner Sportjugend im BLSV, die im Rahmen des Projekts ein Qualifizierungs- und Beratungsprogramm für Sportvereine und -organisationen mit dem Ansatz der interkulturellen Öffnung entwickelt und umgesetzt haben.
Das Projekt verfolgt das Ziel, die positive Kraft des Sports zu nutzen und den Münchner Sport auf seinem Weg in eine vielfältige und für alle Menschen attraktive Sportlandschaft zu begleiten. Das Integrationspotenzial, welches der Sport bietet, stellt eine große Chance dar. Die Chance, von klein auf an Sport zu treiben, zu einem Verein im Stadtteil dazuzugehören, das Vereinsleben ob als ÜbungsleiterInnen oder als aktives Vorstandsmitglied mitzugestalten und somit als Vorbild für andere zu wirken. Der Sport ist jedoch nicht per se integrativ. Es ist unumstritten, dass in ihm ebenso Konfliktpotenzial liegt. Dort wo Menschen im sportlichen Wettstreit zusammen kommen, schafft er auch Anlässe für Spannungen durch Nähe, in der Konkurrenz, im Freisetzen von Emotionen.
Um für den organisierten Sport mehr Mitglieder mit Migrationshintergrund zu gewinnen, müssen sich Sportvereine daher für neue Gruppen öffnen und ihre Strategien ändern, was bedeutet, dass sie selbst aktiv werden müssen. Und genau dafür haben sich neun Münchner Vereine im Rahmen dieser Qualifizierungsoffensive entschieden: B.C. Hellenen, ESV München, FC Wacker München, MTSV Schwabing, Münchener SpVG, SV Istiklal München, SV München von 1880, T.C. Blau-Gold-Casino München, T.C. Philathlos München und TSV München-Großhadern von 1926. Die beteiligten Sportvereine sind sowohl eigenethnische als auch angestammte Traditionsvereine – darunter kleinere Einspartenvereine, Vereine mittlerer Größe aber auch Großsportvereine.
Nach der Modellphase, die sich von 2009 bis 2011 erstreckte und der bereits eine zweijährige Vorbereitungsphase vorausgegangen war, wurde das Projekt mit der Abschlussveranstaltung in einem feierlichen Rahmen beendet. Die beteiligten Vereine berichteten von ihren Erfahrungen und Ergebnissen in und mit diesem Projekt – so wurden unter anderem Leitbilder, neue Internetauftritte und Imagefilme entwickelt, die zur interkulturellen Öffnung beitragen. Als Anerkennung für ihr großes Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz wurde den Projektvereinen von der Schirmherrin des Projektes Ebru Shikh Ahmad zum Abschluss der Veranstaltung Urkunden überreicht.