Immer wieder liest man davon in den Schlagzeilen der Zeitungen: Ausschreitungen, Rassismus und Gewalt im Sport. Dem will der Bayerische Landes Sport Verband (BSLV) gemeinsam mit dem Bayerischen Innenministerium Abhilfe schaffen – und initiierte daher eine Kampagne gegen sportlichen Extremismus und Radikalisierung.
Mit dem eindeutigen Titel der Kampagne „Schau hin“ wird eine klare Botschaft übermittelt. Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann spricht in diesem Kontext von Selbstinitiative und Zivilcourage: Sich selbst klar gegen Extremisierung und Radikalisierung aussprechen – auch im eigenen Freundes- oder Familienkreis. „Nur wenn wir alle aktiv solche Präventionsarbeit leisten, dann können wir Extremismus auch wirklich eindämmen“, so Herrmann. Obwohl der Sport eigentlich ein Ort von Integration und Toleranz ist, kann man häufig das Gegenteil beobachten: Es kommt zu Ausschreitung, Gewalt und Rassismus.
Die Corona Pandemie verschärft die bereits problematische Situation
Das Virus und die damit verbundenen pandemischen Maßnahmen haben die Situation noch einmal verschlimmert – eine höhere Unzufriedenheit führt zu mehr Aggression. So betont Jörg Ammon, Präsident des BLSV, dass „die Pandemie sehr viele in die digitale Welt geführt und diese anonymisiert und enthemmt [habe]“. Ein Phänomen, dass seit den Beschränkungen aufgrund Corona verstärkt wahrzunehmen war. „Der Sport bildet 1/3 der Gesellschaft ab und somit sind dort halt auch klar Extreme festzustellen.“, so Ammon.
„Schau hin“ soll Abhilfe schaffen
Mit Blick auf die Besorgnis erregenden Entwicklungen im Sport, soll die Kampagne die Wogen erst einmal glätten. Mit einer neuen Kurzfilmreihe will das bayerische Innenministerium vor den Gefahren politischer Radikalisierungen im Sport warnen. „Jugendliche und junge Erwachsene sind oft auf der Suche nach ihrer gesellschaftlichen Rolle sowie nach Orientierung. Diese Lebenssituation nutzen Extremisten gezielt aus, um sie für ihre Ideologien und Organisationen zu gewinnen“, so Innenminister Joachim Herrmann beim Start der Kampagne in München Anfang des Jahres. Das Umfeld der Jugendlichen müsse dafür sensibilisiert werden. Insgesamt sieben Kurzfilme wurden im Rahmen der Kampagne gedreht. Sie thematisieren Problemstellungen wie z.B. Antisemitismus oder Rechts- sowie Linksextremismus. Ziel der Filme ist es, wachzurütteln, aufzuklären und zum Handeln aufzurufen. Die etwa eineinhalbminütigen Clips zeigen richtiges Handeln im Umgang mit zu Radikalisierung neigenden jungen Personen auf. Freunde, Trainer, Sportkameraden oder Fachleute reagieren in den Kurzfilmen richtig auf das Problem der Jugendlichen und verdeutlichen damit die korrekte Herangehensweise.
Nähere Infos gibt es unter www.blsv.de.